Wirtschaftsprüfer / Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und die Qualität
Die Wirtschaftsprüfung ist eine Dienstleistung, die vor allem auf Vertrauen und Qualität angewiesen ist. Nur wer seinem Wirtschaftsprüfer wirklich vertraut und von dessen Arbeit vollauf überzeugt ist, hat auch einen konkreten Grund ihn weiter zu beschäftigen. Die enge Kombination aus rechtlicher Notwendigkeit und direktem unternehmerischen Nutzen macht die Dienstleistung Wirtschaftsprüfung zu einem ganz besonders interessanten Fall für Qualitätsmanagement und Qualitätsmanagementsysteme. Denn aus gefundenen Problemen ergibt sich hier umgehend ein nachfolgender Handlungs- und Kontrollbedarf. Wie in nur wenigen anderen Dienstleistungssparten lassen sich hier Prozesse sehr sauber und zielgerichtet definieren und prüfen. Ebenso sind Dokumentationsaufgaben in der Regel standardisiert und zeitaufwändig und bergen ein großes Potential für Digitalisierung und Automatisierung. Die unternehmensübergreifende Übereinstimmung oder Ähnlichkeit vieler Prozesse der Wirtschaftsprüfung macht Qualitätsmanagement hier besonders einfach und effektiv. Einmal definierte Prozesse und Prüfroutinen erhalten ihre Gültigkeit und Anwendbarkeit über eine lange Zeit – das spart Aufwände und Kosten in der Zukunft.
Um die erwartete Reputation und die gesamtwirtschaftliche Bedeutung von Wirtschaftsprüfern auch klar zu unterstreichen ist eine entsprechende Qualitätskontrolle obligatorisch. Spätestens alle 6 Jahre müssen sich solche Dienstleister und Gesellschaften ihre Qualitätssicherung von einem unabhängigen Prüfer bestätigen lassen. Geprüft werden dabei nicht nur klassischer Kriterien, sondern natürlich insbesondere auch objektive Qualitäten wie Gewährung von Unabhängigkeit und Angemessenheit der eingesetzten Ressourcen.
Dienstleistungsqualität und Qualitätsmessung
Auch wenn die Wirtschaftsprüfung aus fachlicher Sicht ein sehr angenehmes Betätigungsfeld für den erfahrenen Qualitätsmanager ist, so hält sie dennoch die typischen Probleme der „Dienstleistungen“ für den Berater bereit. Wie bei allen Dienstleistungen steht man beim Thema Qualität vor dem Problem einer geeigneten und universellen Qualitätsmessung. Was im technischen und wissenschaftlichen Sektor sehr einfach ist, die Definition konkreter Zielvorgaben und die Messung von Ergebnissen, gestaltet sich bei Dienstleistungen erfahrungsgemäß sehr schwierig. Dies liegt natürlich daran, dass Qualitätsfaktoren hier praktisch immer subjektiv ausgewählt oder vorgeschlagen werden müssen. Intuitiv „richtige“ oder „falsche“ Faktoren wie sie etwa im Maschinenbau ganz natürlich vorkommen („maximal erlaubte Abweichung“, „anvisierter Durchsatz“, „wirtschaftlich akzeptabler Ausschuss“,…) gibt es bei Dienstleistungen recht selten und wenn doch, dann sind sie nicht immer sauber von anderen Kausalitäten trennbar (etwa Sterberate in der Pflege, Infektionen im Krankenhaus,…). Die Qualitätsmessung in der Dienstleistungsqualität unterliegt daher sehr starken Änderungen und Anpassungen. Immer wieder müssen Detaillierungen vorgenommen oder ungeeignete Attribute verworfen werden. Bei der Steuerung von Qualität in der Wirtschaftsprüfung treten diese Probleme ebenfalls hervor.
Gründe für Wirtschaftsprüfung und Intention von Qualitätsmanagement
Will man sich mit der Bedeutung von Qualitätsmanagement in der Wirtschaftsprüfung auseinandersetzen, muss man sich natürlich zunächst mit deren Selbstzweck beschäftigen. In der Praxis gibt es vor allem 3 Hauptgründe für Wirtschaftsprüfung.
1. Sicherstellung von Informationsqualität für bestimmte Interessensgruppen, etwa Investoren oder auch Gläubiger. Die Informationsempfänger sollen durch externe Bestätigung die Korrektheit der vorliegenden Informationen voraussetzen können, so dass ihre Entscheidungen sicher auf gegebenen Fakten fußen können.
2. Fehlenden Sachverstand ausgleichen. Viele Informationsempfänger verfügen nicht über ein entsprechend großes Hintergrundwissen, um komplexe Daten wie Jahresabschlüsse oder umfangreiche Unternehmensdaten selbst beurteilen zu können. Die Wirtschaftsprüfung sorgt nicht nur für korrekte Daten, sondern auch für strukturiertere Darstellung der essentiellen Informationen.
3. Vermeidung von Aufwänden (zeitlich und finanziell) durch selbstdurchgeführte Prüfungen von Beteiligten und Interessensgruppen.
Es geht also vorrangig um Kriterien des Vertrauens, um objektive Bewertungskriterien und deren Authentizität und erst nachgelagert um konkrete Ziele wie finanzielle Einsparungen oder Verbesserung vorliegender Prozesse. Qualitätsmanagement kann solche zweigeteilten Anforderungen hervorragend bedienen, denn Qualitätssicherungsmaßnahmen haben neben konkreten Zielen natürlich auch immer einen vertrauensbildenden Charakter, insbesondere dann, wenn sie durch externe Entitäten sichergestellt werden. Die zugesicherte Qualität eines Wirtschaftsprüfungsunternehmens wirkt sich somit auch auf dessen Mandanten aus…auch wenn es in Zeiten des Turbokapitalismus immer wieder negative Beispiele in die Nachrichten schaffen. Diese Beispiele sind aber natürlich gleichzeitig Argumente für eine noch weiter fortschreitende Qualitätskontrolle dieses Dienstleistungssektors.
Qualitätsmanagement für Wirtschaftsprüfer mit PeRoBa München
Ein effektives Qualitätsmanagement ist für Wirtschaftsprüfer nicht nur obligatorisch, sondern ein wichtiger Faktor in der Kundenbindung und -akquise. Die notwendigen Werkzeuge, Software und Tools sind dabei leicht an die speziellen Bedürfnisse dieser Branche anpassbar. Ohne entsprechende Expertise und Erfahrung kann die Einführung von QM und QMS aber dennoch einen holpriger Weg darstellen. Wir von der PeRoBa Unternehmensberatung in München begleiten neben Kunden aus dem Maschinen- und Automobilbau auch Unternehmen für Wirtschaftsprüfung bei der Einführung und Optimierung von qualitätssichernden Maßnahmen und bereiten gezielt auf anstehende Prüfungen vor.
QM für Wirtschaftsprüfer...
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